Mittwoch, 1. Februar 2017

Deutschland: Mehr Votingrunden als Songs...



Deutschland - Puh, da wird Barbara Schöneberger durch einen ziemlich zähen Abend führen müssen. Der NDR hat auf seiner Website den Fahrplan für den deutschen Vorentscheid "Unser Song 2017" veröffentlicht. In insgesamt vier Runden wird der Kandidat für Kiew ermittelt und wenn man so möchte wird eine ohnehin vollkommen irrelevante Entscheidung auf eine dreistündige Show ausgedehnt.

Runde 1: alle fünf Kandidaten covern einen Song ihrer Wahl, es muss kein Eurovisionstitel sein, drei Kandidaten kommen weiter. 

Runde 2: die drei Kandidaten singen den ersten potentiellen Eurovisionsbeitrag in verschiedenen Arrangements, zwei kommen weiter.

Runde 3: die zwei Kandidaten singen den zweiten Song den der NDR intern ausgewählt hat, anschließend entscheiden die Zuschauer, mit welchem Beitrag die Finalisten in Runde 4 einziehen. Theoretisch können auch beide Beiträge von einem Interpreten stammen.

Runde 4: Quasi das Superfinale. Die beiden Kandidaten singen ihren Song noch einmal, der Beitrag der vorne liegt, darf nach Kiew fahren.

Insbesondere die erste Wertungsrunde ist für die beiden Kandidaten die rausfliegen ohne auch nur einen Ton eines Eurovisionstitels gesungen zu haben, finde ich überflüssig. Seit Jahren bemüht sich der Sender das Konzept des Vorentscheid zu verkomplizieren. War man im letzten Jahr froh, nur zwei Runden zu haben, hat man das Prozedere locker verdoppelt und dabei die Zahl der Kandidaten um die Hälfte zusammengestrichen, von den Songs selbst ganz zu schweigen...

Wie dem auch sei, der NDR hat bereits die Songtitel vorgestellt. Deutschland wird in Kiew entweder mit "Wildfire" oder "Perfect life" vertreten. Die Songtexte kann man sich bei Eurovision.de anschauen, einen akustischen Vorgeschmack gibt es noch nicht. Leider finde ich dieses Konzept extrem blödsinnig, aber wer weiß, wohin es uns führen wird, die Geschichte hat mich kalt gemacht.